81,0 x 65,0 cm - Acryl, Leinwand Maße: 81 x 65 cm (jeder Teil)
rückseitig auf der unteren Keilrahmenleiste l. und p. signiert: winiarski 1968
auf beiden Gemälden l.g. Aufkleber der Ausstellung in der Galerie Stefan Szydłowski, Warschau, 1998, auf der l. Leiste des Webstempels Galerie Fibak in Warschau
Provenienz:
- Eigentum von Stefan Szydłowski.
- Sammlung von Wojciech Fibak.
- Privatsammlung.
Ausgestelltes Bild:
- Galerie Stefan Szydłowski, Warschau 1998.
Abbildung reproduziert:
- B. Kowalska, Einladung zum Spiel. Die Kunst von Ryszard Winiarski, Gazeta Antykwaryczna Nr. 2/2007, S. 13, il. (rechter Teil).
Laut Bożena Kowalska schuf Ryszard Winiarski eine neue Art des Denkens und Schaffens in der Malerei. Er wandte sich gegen den Konzeptualismus, der im Westen und in den Vereinigten Staaten bald zur gängigsten und modischsten Strömung der künstlerischen Suche wurde. Seine Kunst hatte von Anfang an einen existenziellen Sinn und eine Idee, die nicht so sehr ästhetisch als vielmehr bedeutungsvoll war.
Winiarskis für die damalige Zeit innovative Auffassung von Malerei wurde von seiner Idee eines zentralen Prinzips inspiriert, das das Schicksal der Welt leitet. Einige Philosophen und Künstler sehen dieses Prinzip im Determinismus, andere in einem dialektischen Aufeinandertreffen von Gegensätzen und wieder andere leugnen die Existenz jeglicher Regelmäßigkeiten im Universum. Für Winiarski war die alltägliche Regel der Entwicklung das Zusammenspiel eines Programms - im Sinne der Gesetze, die den Makro- und Mikrokosmos, die Natur und die menschlichen Absichten und Pläne bestimmen - mit dem unvorhersehbaren Zufall.
Auf den Versteigerungspreis wird neben den sonstigen Kosten eine Gebühr erhoben, die auf dem Recht des Urhebers und seiner Erben auf Vergütung gemäß dem Gesetz vom 4. Februar 1994 über das Urheberrecht und verwandte Schutzrechte (droit de suite) beruht.
Ryszard Winiarski (Lemberg, 1936 - Warschau, 2006) schloss 1959 sein Studium an der Technischen Universität Warschau ab und studierte anschließend Malerei an der Akademie der Schönen Künste in Warschau (1960-1966). Gegen Ende seines Studiums, im Jahr 1965, formulierte er sein eigenes künstlerisches Programm und realisierte seine ersten Werke aus der Serie mit dem Titel. "Versuche zur visuellen Darstellung statistischer Verteilungen". Für sie erhielt er 1966 den ersten Preis beim Symposium der Künstler und Wissenschaftler in Puławy. Als ständige Bausteine seiner Werke wählte er Quadrate in Schwarz und Weiß, deren Anordnung vom Zufall bestimmt wird - vom Würfelwurf, von der Auslosung oder der Auswahl von Zufallszahlen. 1970 führt er die dritte Dimension in seine Werke ein, in Form von Raumbildern oder als Raumillusion, die durch das Zeichnen einer linearen Perspektive entsteht. Im Jahr 1971 entstehen die ersten Gemälde mit eingearbeiteten Spiegeln. Ab 1972 veranstaltet der Künstler auch "Spiele" unter Beteiligung der Betrachter, die mit seinen Mitteln und Methoden eine Fläche oder einen Raum mit ihrer eigenen "Ausstellung" füllen. Ab etwa 1983 bezieht Winiarski sinnstiftende, symbolische und emotional ansprechende Elemente in seine Werke ein, wie z.B. die Form eines Kreuzes, natürliche Materialien und deren Bearbeitung, z.B. durch Biegen (Installationen: Geometrie im Zustand der Spannung, 1984, Czarny kwadrat czyli fruwająca geometria, 1984, Hommage für Henryk Stażewski, 1989). Gleichzeitig ist der Künstler seit 1960 als Bühnenbildner tätig und hat in diesem Bereich mehrere Dutzend Inszenierungen in Theatern in ganz Polen realisiert. Er nahm an zahlreichen Ausstellungen in Polen und im Ausland teil, darunter: Sao Paulo Biennale 1969, I und II Biennale des Konstruktivismus, Nürnberg 1969 und 1971, Construction in Process, Łódź 1981 und München 1985. Er starb am 4. Dezember 2006 in Warschau.
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