39,5 x 50,0 cm - Lithographie, Schablone, Gouache, Karton XXV aus der Mappe Polnische Bauerntrachten
signiert auf Stein p.d.: Z. STRYJENSKA; p.g.: 25
Auf der Rückseite: COPYRIGHT BY C. SZWEDZICKI 1939 Nizza 1939. Herausgegeben von C. Szwedzicki.
Ungerahmtes Werk.
Erschienen im Jahr 1939. Die Polnische Bauerntracht ist das letzte bedeutende grafische Werk von Zofia Stryjeńska und zugleich ihr umfangreichstes Werk auf diesem Gebiet. (...) Als Buchkünstlerin dürfte sie spätestens seit ihrem Studium in München mit Zeitschriften vertraut gewesen sein, die der zeitgenössischen Mode gewidmet und in Schablonentechnik (Pochoir) illustriert waren (...). In Polen, wo die Lithografie bevorzugt wurde, setzte sich diese arbeitsintensive Methode der Illustration, bei der die gesamte Ausgabe von spezialisierten Malern koloriert wurde, nicht durch. Stryjeńska, die immer auf der Suche nach dem erhabensten Einband war, wählte für ihre größte Mappe den Pochoir als Publikationsform. (...) Es war kein Zufall, dass diese Mappe von Szwedzicki, einem erfahrenen Verleger in Nizza, herausgegeben wurde. Berühmt wurde er vor allem (...) durch seine sechs Portfolios über amerikanische Indianer, die zwischen 1929 und 1952 erschienen und schablonierte Illustrationen enthielten. Stryjeńskas Mappe nimmt in der grafischen Gestaltung des Umschlags darauf Bezug: mit einer Illustration, die auf einen gleichmäßig farbigen Hintergrund geklebt ist.
Der obige Text stammt aus einem Artikel von Swiatosław Lenartowicz mit dem Titel Über die Mappe "Polnische Bauerntrachten" im Katalog: Zofia Stryjeńska 1891-1976. Ausstellung im Nationalmuseum in Krakau, X 2008 - I 2009, Krakau 2008, S. 265-266 [Kat. V. I. 4; hier auch mehrere Reproduktionen].
Auf den Versteigerungspreis wird neben anderen Kosten eine Gebühr aufgeschlagen, die sich aus dem Recht des Künstlers und seiner Erben auf Vergütung gemäß dem Gesetz vom 4. Februar 1994 - über das Urheberrecht und verwandte Schutzrechte (droit de suite) ergibt.
Zofia Stryjeńska, geborene Lubańska (Krakau 1891 - Genf 1976) - Malerin, Illustratorin, Bühnenbildnerin - war eine der schillerndsten Persönlichkeiten des polnischen Künstlermilieus in der Zwischenkriegszeit. Nach einer kurzen Studienzeit bei Leonard Stroynowski und an der Schule von Maria Niedzielska in Krakau ging sie nach München, wo sie 1911-1912 als Mann verkleidet an der Akademie der Bildenden Künste studierte (Frauen waren damals nicht zugelassen). Ihr Debüt an der Krakauer TPSP gab sie 1912 mit einer Serie von Karikaturen polnischer Märchen, die von Volksmärchen inspiriert waren. Im Jahr 1916 heiratete sie Karol Stryjeński. Bis 1919 lebte sie in Krakau, dann in Paris, Krakau, Zakopane und Warschau. 1925 errang sie auf der Ausstellung für dekorative Künste in Paris einen internationalen Erfolg und erhielt den Gran Prix in vier Sparten (Malerei, Plakat, Stoff, Illustration) sowie das Diplom d'Honneur für ihre Spielzeugentwürfe. Sie beschäftigte sich mit dekorativer Architekturmalerei, Polychromie, Illustration, Bühnenbild (u. a. Karol Szymanowskis Harnasie; 1938), Industriedesign (Entwürfe für Kelims, Spielzeug). Sie schuf ihren eigenen Stil in dekorativ stilisierten, farbenfrohen, dynamischen und temperamentvollen Gemälden; Tempera, Aquarelle und Gouachen. In ihren Motiven bezog sie sich auf Legenden, Glauben, Geschichte und Volksbräuche. Sie veröffentlichte mehrere Grafikbände (Slawische Idole, 1917 und 1922) und Alben mit Reproduktionen (Polnische Tänze, 1927; Pascha, 1929; Piasten, 1929; Gusła Słowian / Magie Slave, 1934). Ihr Werk wurde auch durch zahlreiche Farbpostkarten bekannt gemacht.
Zuletzt angesehen
Bitte melden Sie sich an, um die Liste der Lose zu sehen
Favoriten
Bitte melden Sie sich an, um die Liste der Lose zu sehen